Die Geschichte und Bedeutung der Eheringe

Der Ehering ist bereits seit vielen tausend Jahren DAS Symbol für eine Trauung zwischen zwei Menschen - wahrhaft ein zeitloses Schmuckstück. Bereits in der Antike wurde der Ehering als Symbol für den ewigen Bund der Liebe interpretiert. Die alten Römer und auch die Ägypter trugen den Ring als Symbol für Liebe und Treue - allerdings meist nur die Frauen, Männer trugen nur selten einen Ehering. Bevorzugter Tragefinger war der linke Ringfinger - symbolisch für die Vorstellung, dass eine Vene direkt vom Herzen zu diesem Finger führe. Als Material war Eisen am weitesten verbreitet.

Wieso tragen wir ausgerechnet einen Ring?

Doch warum ausgerechnet ein Ring? Wieso nicht eine edle Halskette oder ein schönes Armband? Die Antwort darauf ist etwas philosophisch und dennoch sehr einfach: Die makellos kreisrunde Form manifestiert den Grundgedanken der Ewigkeit - wie ein Kreis kennt die wahre Liebe schließlich weder Anfang noch Ende. Auch die verwendeten Materialien zeichnen sich durch Stabilität und Beständigkeit aus - schon früh konnten deshalb lebenslang haltbare Ringe, auch in kunstvollen Formen, hergestellt werden. Dass ausgerechnet der Ring und kein anderes Schmuckstück zum Symbol für die eherne Bindung wurde, überrascht daher kaum. Im Laufe der Jahrhunderte, über verschiedene Kulturen verstreut, haben sich viele verschiedene Varianten und Bräuche rund um den Ehering entwickelt - seine Bedeutung ist im Kern dennoch die gleiche geblieben. Von der Antike bis zur Gegenwart und wahrscheinlich bis in die Unendlichkeit - passend zur charakteristisch „endlosen“ Geometrie dieses besonderen Schmuckstücks!

Eheringe in vergangenen Epochen

Der Grund, warum in der Antike meist nur die Frauen Eheringe trugen, scheint aus heutiger Sicht in einem unschönen Licht - Zwangsehen waren damals noch weit verbreitet. Der Ring galt als Zeichen der ewigen Bindung, aber auch als Bestätigung für die Mitgift und als Symbol, dass die ihn tragende Frau einem bestimmten Mann „gehörte“. Zum Symbol der Liebe wurde der Ehering erst wesentlich später in christlich geprägten Kulturen. Erst ca. 850 nach Christus tauchte die kirchliche Bedeutung, die Metapher für Treue, Bindung und Beständigkeit auf. Damals entstand auch die uns heute geläufige Bedeutung der Ehe als vor Gott geschlossenem ewigen Bund. Der Ehering wurde zu einem Verspechen der Liebe in gegenseitigem Einverständnis und wurde von da an auch von beiden Ehepartnern getragen. Ungefähr seit dem 13. Jahrhundert ist auch der Ringtausch bei kirchlicher Eheschließung überliefert, bei dem sich die Partner ihren Ring gegenseitig anlegen. Erst seit dem 15. Jahrhundert wird zwischen Verlobungs- und Trauringen unterschieden. Wie heute bestehen die Unterschiede hauptsächlich in der verspielteren, vielfältigeren Art der Verlobungsringe - hier bestehen viel größere Freiheiten bezüglich Form, Material und Farben als beim wesentlich klassischeren und einfach gehaltenen Trauring.

Eheringe in unserer Zeit

Seit dem Mittelalter hat sich der Brauch und die Bedeutung der Verlobungs- und Trauringe kaum verändert. Die liebenden Partner tauschen die jeweiligen Ringe noch heute als Versprechen von Treue und Bindung. Verlobungsringe werden in der Regel nur von der Frau und an der linken Hand getragen - sie sind das Versprechen zur Eheschließung. Der Trauring ist an die rechte Hand gewandert - dies variiert jedoch von Land zu Land. Der wohl bedeutendste Unterschied liegt in den in den Ring eingravierten Inschriften, deren Bedeutung im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zugenommen hat. Während im alten Rom die Inschrift „Pignus amoris habes“ (Du hast meiner Liebe Pfand) weit verbreitet und recht einzigartig war, so findet man heute eher individuelle Gravuren, wie das Datum der Eheschließung, die Namen der Ehepartner oder auch Zitate, Gedichte und Versprechungen.