Wer sucht die Trauringe aus?

Beim Verlobungsring ist die Sache noch eindeutig - hier ist in aller Regel der Mann für das Aussuchen des Rings zuständig, schließlich bereitet er den Antrag heimlich vor. Die Eheringe hingegen werden gemeinsam als Paar ausgesucht - denn als Symbol der ewigen Liebe werden diese ein Leben lang getragen und sollten daher beiden Partnern gefallen. Auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit gibt es allerdings noch eine sehr schöne, traditionelle Alternative, wie sie auch bis vor einigen Jahrzehnten noch üblich war. Die Ringe waren Erbstücke, die von Generation von Generation weitergegeben wurden und jeweils vom Juwelier an die Finger angepasst wurden. Gab es noch keinen Ehering in der Familie, so wurde Gold zusammengesammelt und vom Goldschmied zu einem neuen Trauring verarbeitet.

Wie lange vor der Hochzeit sollte ich die Trauringe bestellen?

Ihre Hochzeit ist ein einmaliges Ereignis - sicherlich wünschen Sie sich, dass an diesem Tag alles nach Ihren Wünschen abläuft. An allererster Stelle steht dabei sicherlich, dass die Ringe getauscht werden können. Gäbe es etwas Schlimmeres, als wenn diese nicht rechtzeitig fertig wären? So weit muss es nicht kommen. Wer die Ringe frühzeitig bestellt, ist auf der sicheren Seite, denn die individuelle Anfertigung hochwertiger Trauringe dauert je nach Saison bis zu 8 Wochen. In den sehr beliebten Monaten Februar, März und April sind Juweliere in der Regel mit einer sehr guten Auftragslage gesegnet - dies bedeutet für Sie, sogar eine noch längere Fertigungszeit einzuplanen. Aus diesem Grund sind Sie gut beraten, wenn Sie Ihre Ringe so früh wie möglich beim Juwelier kaufen.

Als Faustregel hat sich auch die Drei-Monats-Regel etabliert, welche besagt: Schon drei Monate vor der Hochzeit sollten Sie die Ringe zuhause im Etui haben. Denn trotz bester Vorbereitung ist es schon vorgekommen, dass die Ringe nicht passen und weitere Zeit für eine Anpassung benötigt wird. Wenn Sie sich daran halten, sollten auch derartige ungeplante Zwischenfälle ruhig und entspannt zu bewältigen sein - und dem reibungslosen Ablauf ihrer Traumhochzeit steht nichts mehr im Wege!

Wer bezahlt die Eheringe?

Auch hier haben sich im Laufe der Jahrhunderte einige Traditionen durchgesetzt. Auf die Frage, wer die Eheringe bezahlt, hat sich traditionell eine recht eindeutige Antwort durchgesetzt: Der Mann und die Frau. Er kauft den Ring für sie, sie kauft den Ring für ihn. Da der Ring der Frau allerdings durch den Brillanten etwas teurer ist als der Ring des Mannes, teilen einige Paare den Preis der beiden Ringe fair untereinander auf. Gibt es in der Familie einen Hauptverdiener, bzw. verfügt einer der Partner nur über ein geringes Einkommen, so gilt es bei den meisten modernen Paaren als selbstverständlich, dass der Besserverdiener beide Ringe oder den Großteil der Kosten übernimmt. Falls Sie gemeinsam wirtschaften und sich das Bankkonto teilen, dann entfällt diese Frage ohnehin für Sie.

Auch beim Verlobungsring ist die Antwort auf die Frage „Wer bezahlt?“ recht schnell gefunden - der Mann. Schließlich ist er es, der den Antrag macht. Eine höchst unromantische Geste also, auf den geteilten Kaufpreis zu bestehen. Da die klassischen Rollenbilder heutzutage immer weiter abgestreift werden, gibt es allerdings auch hier mittlerweile viele Ausnahmen - denn immer öfter sind es die Frauen, die den Heiratsantrag machen. In diesem Fall wird auch sie den Verlobungsring bezahlen.

Ist ein Ehering in Deutschland Pflicht?

Nein, in Deutschland sind Eheringe ein sehr weit verbreiteter Brauch und als jahrhundertealte Tradition durchaus als „üblich“ zu bezeichnen. Als „Beweis“ der Ehe gilt vor dem Gesetz allerdings die Eheurkunde, welche bei der standesamtlichen Trauung übergeben wird. Wer also auf Ringe verzichten will, stattdessen andere Symbole wie Uhren oder Ketten austauschen möchte oder es einfach beim gesprochenen Ja-Wort als Zeugnis des ewigen Bundes belassen will, der darf das in Deutschland genau nach den eigenen Vorstellungen tun.